Die Menschen, an die er sich wenden kann,
bei denen eine Aussicht besteht,
daß sie die Botschaft hören








7... 2,1-7: Dem Engel der Gemeinde in Ephesos schreibe:
 

(1) Dem Engel der Gemeinde in Ephesos schreibe: Dies sagt, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der umhergeht inmitten der sieben goldenen Leuchter: (2) Ich kenne deine Werke und die Mühe und deine Ausdauer, und daß du Schlechte nicht ertragen kannst, und daß du die prüfst, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und daß du sie als Lügner erkanntest, (3) und daß du Ausdauer hast und vieles ertrugst wegen meines Namens und daß du nicht ermüdet bist.
(4) Doch ich habe gegen dich, daß du deine erste Liebe gelassen hast. (5) Bedenke also, von wo du gefallen bist, und kehre um, und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, dann komme ich zu dir, und ich werde deinen Leuchter von seinem Platz bewegen, wenn du nicht umkehrst.
(6) Doch dies hast du, daß du die Werke der Nikolaiten haßt, die auch ich hasse.
(7) Der ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Dem der siegt, werde ich vom Baum des Lebens zu essen geben, der im Paradies Gottes ist.
 

"Der Engel der Gemeinde" ist der Geist, der in dieser Gemeinde herrscht. Und der Geist der Gemeinde von Ephesos ist für die Christen besonders wichtig, deshalb spricht der Menschensohn zuerst zu ihm. Die Gemeinde ist ja schon von Paulus adressiert worden. Und hier liegt auch das Grab der Mutter Jesu. Aber noch wichtiger als die äußerliche Bedeutung ist der Archetyp des Verhaltens, für den diese Gemeinde steht. Anhand der Gemeinde von Ephesos erstellt der Menschensohn eine exemplarische Diagnose, die auch für andere Gemeinden und Individuen gilt, bei denen ein ähnliches Verhalten auftritt.

Wie die sieben Sterne in diesem Bild hat "der Menschensohn" den Geist jeder Gemeinde zu jeder Zeit in der Hand; er ist anwesend in jedem Mitglied jeder Gemeinde und er weiß daher wie kein anderer, was wirklich der Fall ist. (1)

In Ephesos anerkennt er die Werke und die Mühe und die Ausdauer. Er sieht wie sein "Schwert der Unterscheidung" dort die Schlechten ausscheidet, wie es die prüft, die sich Apostel nennen, wie es die Lügner erkennt. Nocheinmal lobt er an Ephesos die Ausdauer und das unermüdliche Ertragen des Schweren "um seines Namens willen", um dessentwillen, wofür er steht, ihrer eigenen menschlichen Originalität wegen. (2f.)

Und doch gibt es etwas anzumahnen: Die Begeisterung der ersten Liebe ist entschwunden. An sie sollen sich die Epheser erinnern und zu ihr zurückkehren, denn im Vergleich damit sind sie tief gefallen, trotz aller verbliebenen Verdienste. (4)

Falls sie aber nicht zurückkehren zu den Taten, zu denen ihre erste Liebe sie befähigt hat, wird ihr Leuchter von seinem Platz weggerückt werden, dann werden sie ihren gegenwärtigen Platz im Himmel räumen müssen - falls sie nicht umkehren. (5)

Aber es gibt etwas, das ihnen bei ihrer Umkehr helfen wird: Sie hassen die Werke der Nikolaiten, die auch der Menschensohn haßt. Die heutigen Exegeten nehmen an, die Nikolaiten hätten dafür plädiert, daß sich die Christen in ihrem Denk- und Lebensstil ihrer Umwelt anpassen, daß sie die heidnischen Lebensgewohnheiten und auch den Kaiserkult als "nur äußerlich" ansahen und und meinten, das Wesentliche am Christsein werde davon nicht berührt. Der Menschensohn aber sieht das anders. Für ihn gibt es nur eine Wahrheit. (6)

Wer ein Ohr hat für das, was der Geist den Gemeinden sagt, wird begreifen, was der Menschensohn meint, wenn er sagt, daß er dem, der siegt, vom Baum des Lebens zu essen geben wird, daß er im Paradies sein wird.

Dieser Sieger, von dem der Menschensohn spricht, wird uns später nocheinmal begegnen, als das in jedem Menschen, das von Anfang an gekommen ist, um zu siegen (6,2). Sieger ist der, dem es gelingt, dem Menschensohn alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, der in seiner Suche nach der Wahrheit durchhält, bis er sie gefunden hat, bis sein eigenes Wesen erscheint, seine eigene Originalität, denn nur darin zeigt sich "der Menschensohn".
 
 
 
 
 

8... 2,8-11: Dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe:
 

(8) Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe:
Dies sagt der Erste und der Letzte, der ein Toter war und lebte:
(9) Ich kenne deine Bedrängnis und die Armut - doch reich bist du -
und die Lästerung von seiten derer, die sagen, sie seien Juden und es nicht sind, sondern eine Synagoge des Satans.
(10) Fürchte nichts, was du leiden wirst! Sieh, der Teufel wird einige von euch in ein Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet Bedrängnis haben zehn Tage lang. Werde treu bis zum Tod, und ich werde dir den Kranz des Lebens geben!
(11) Der ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
Der siegt, wird vom zweiten Tod kein Unrecht erleiden.
 

Der hier zum Geist der Gemeinde spricht, ist nicht einfach ein anderer, höher zu bewertender Geist. Er ist auch nicht die höchste Autorität unter anderen Autoritäten. Er ist die einzig wirkliche Autorität, "der Erste und der Letzte", das Ebenbild des Einen, aus dem alles hervorgegangen ist. Und er ist er auch nicht "höher" als die, zu denen er spricht, er hat nur - in der Gestalt Jesu - den ganzen Zyklus vollendet, in dem wir noch stecken.

Er ist, wie wir auch, zunächst als Gottes Ebenbild erschienen. Und, wie wir, ist er auch in die äußerste Entfernung von Gott hineingegangen, in die äußerste Entfernung vom Leben, in den seelischen Tod - "in die Hölle", wie es im Credo heißt. Und am Tiefpunkt seiner selbst ist ihm seine wahre Natur wieder bewußt geworden. Und in diesem Bewußtsein hat er gelebt ein ganzes Erdenleben lang und durch sein grausames Ende hindurch und darüber hinaus, so daß er sich nach seinem physischen Tod als lebendig zeigen konnte. Weil er den ganzen Zyklus vollendet hat, in dem Gott zum Bewußtsein seiner selbst gelangt, spricht er unmittelbar zu unserem Wesen, das ebenso seiner Vollendung entgegengeht. Er ist der zum Bewußtsein seiner selbst gelangte Gott. Deshalb ist er der Erste und der Letzte und deshalb werden durch ihn, mit ihm und in ihm dereinst auch wir wieder eins mit dem Vater. (8)

Dieser zu sich selbst Gekommene spricht zum Geist der Gemeinden. Er kennt den ganzen Zyklus der Entfernung und der Rückkehr und jede mögliche Situation darin. Er kennt die Bedrängnis und die Armut, in der sich die Christen in Smyrna befinden. Und er sagt ihnen etwas, das sie über der äußeren Bedrängnis aus den Augen verlieren könnten: Daß sie in seiner Wirklichkeit, also im Hinblick auf die Vollendung, nicht arm sind, sondern reich.

Es gibt da welche, die sich auf ihre Abstammung aus dem auserwählten Volk berufen, die ihren persönlichen Anteil an dieser Auserwählung aber verloren haben, und die in Wirklichkeit zur Gemeinde des ganz anderen Geists geworden sind, des Geists, wegführt aus der Einheit. Dieser Geist wird einige auf die Probe stellen, indem er ihnen die physische Vernichtung androht, indem er sie ins Gefängnis wirft. (9) Die Getreuen in Smyrna sollen aber keine Angst haben, denn die Bedrängnis wird zeitlich beschränkt sein, selbst wenn sie bis zum physischen Tod andauert. Sie brauchen sich nicht fürchten, denn wenn sie sich als standhaft erweisen bis in den Tod, wird ER ihnen den Kranz des Lebens geben. Und dann werden auch sie, wie jetzt er, den Zyklus vollendet haben. Dann wird Gott auch in ihnen zum Bewußtsein seiner selbst gekommen sein. Dann werden auch sie wieder eins sein mit der Quelle des Lebens. (10)

Der ein Ohr dafür hat, soll hören, was der göttliche Geist den Gemeinden sagt: Für den, der siegt, ist der zweite Tod, der physische Tod, kein Unrecht - so unrecht dieser Tod auch ist für die, die ihn herbeiführen. Den Getreuen wird kein Leben weggenommen. Sie kehren zurück zur Quelle des Lebens. Sie werden das Leben in Fülle haben. Der, der siegt, ist "der Menschensohn". Und er wird immer siegen, in jedem Menschen, wie lange es auch dauern mag, und wie unüberwindlich die Entfernung von der Quelle auch zu sein scheint. Er ist immer in ihr und er ist immer in uns. Er, das Ebenbild Gottes, ist unsere wahre Natur, woimmer wir auch sein mögen. In ihm werden wir siegen und den Tod überwinden. (11)
 
 
 
 
 
 

9... 2,12-17: Dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe:
 

(12) Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: Dies sagt, der das Schwert hat, das zweischneidige, das scharfe: (13) Ich weiß, wo du wohnst, nämlich dort, wo der Thron des Satans ist. Und du hältst meinen Namen fest und du leugnetest den Glauben an mich nicht, auch nicht in den Tagen, als mein Zeuge Antipas, mein treuer, getötet wurde bei euch, wo der Satan wohnt.
(14) Doch ein Weniges habe ich gegen dich, nämlich daß du auch solche dort hast, die an der Lehre Balaams festhalten, der den Balak lehrte, um einen Fallstrick vor die Söhne Israels zu werfen, damit sie Götzenopferfleisch essen und huren. (15)
Außerdem hast du auch solche, die in gleicher Weise die Lehre der Nikolaiten festhalten.
(16) Kehre also um! Wenn aber nicht, dann komme ich zu dir schnell, und Krieg werde ich mit ihnen führen mit dem Schwert meines Mundes.
(17) Der ein Ohr dafür hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
Dem, der siegt, werde ich von dem verborgenen Manna geben, und ich werde ihm einen weißen Stein geben, und auf den Stein ist ein neuer Name geschrieben, den keiner kennt, außer dem, der ihn empfängt.
 

Der das Schwert hat, das zweischneidige, scharfe, steht nicht irgendwo außerhalb; es ist auch nicht irgendein anderer, es ist der Menschensohn - in dir und in jedem Menschen. Er kennt die Situation genau. Er weiß daher, welch harten Stand die Gemeinde von Pergamon hat: Sie befindet sich im Zentrum verderblicher Einflüsse, direkt "am Thron des Satans". Und trotzdem bleibt sie fest im Vertrauen auf das Göttliche im Menschen, von dem sie durch Jesus erfahren hat. Und obwohl einer aus der Gemeinde aus diesem Grund bereits getötet wurde, leugnen sie ihren Glauben nicht. (12f.)

Und doch bleibt ein Weniges auszusetzen: Es gibt da noch einige, die an besonderen Lehren festhalten. Da ist einmal die Lehre Bileams: Als die Israeliten unmittelbar vor ihrem Einzug ins Gelobte Land standen, hätte sie der Prophet der Midianiter Bileam fast noch zu Fall gebracht durch den Kult des Baal Peor (Num 31, 16). Dieser Kult äußerte sich unter anderem in einem ungezügelten sexuellen Leben, letztlich in der Verführung durch das Äußerliche, durch die Vielheit, im Gegensatz zur Führung durch das Eine. In ähnlicher Weise wie damals viele der Israeliten, hätten sich nun einige in der Gemeinde Pergamon erlaubt "Götzenopferfleisch zu essen" und "zu huren". Und das sind immer noch Fallstricke für die Söhne Israels. Das "Götzenopferfleisch" ist bis heute nicht von der Speisekarte verschwunden, auch wenn es inzwischen offiziell weder Vielgötterei noch Opferungen gibt. Das "Götzenopferfleisch" ist nämlich genau das Fleisch, nach dem sich die Israeliten nach ihrer Flucht aus Ägypten zurückgesehnt haben. Es ist das, was wir alle essen, solange wir noch im Streß leben aus Angst nicht überleben zu können, solange wir noch nicht darauf vertrauen gelernt haben, daß das Manna dann schon kommt, wenn wir es brauchen. (14)

Außerdem gibt es in Pergamon einige, die an der Lehre der Nikolaiten festhalten, die der Menschensohn verabscheut und genauso die Gemeinde von Ephesos. (15)

Der Menschensohn fordert diese Leute auf, umzukehren, denn sonst wird er Krieg mit ihnen führen mit dem Schwert seines Mundes, das scharf unterscheidet zwischen echt und unecht und das alle Unechten ausscheidet. Davon wie das geschieht, wird später noch die Rede sein. (16)

Der ein Ohr hat für den Geist, wird begreifen, daß es keinen Grund zur Sorge gibt, denn jeder, der durchhält, wird seinen Anteil erhalten an dem verborgenen Manna. Wie damals die Israeliten in der Wüste immer das Nötige fanden, werden diejenigen, die vertrauen, auch heute noch alles Nötige finden, ohne daß sie ihre Lebensenergie irgendwelchen Götzen opfern müßten.

Und jeder, der in dieser Weise (sich selbst be)siegt, nämlich indem er sich den Götzen dieser Welt nicht unterwirft, wird einen weißen Stein erhalten, den Stein der Weisen. Und auf diesem Stein steht ein neuer Name geschrieben, den keiner kennt außer dem, der ihn empfängt. Der irdische Name ist jetzt nicht mehr wichtig. Das neue Leben schon begonnen. Die Auferstehung ist bereits erfolgt. Und da zählt nur noch das eine, die Wahrheit vor dem Ewigen, das Echte. Und das ist für jeden zu jeder Zeit anders und für die anderen nicht begreifbar. Der Auferstandene kopiert nicht mehr das Alte, er ist in jedem Moment neu, in jedem Augenblick ein Original. Und das kommt daher, daß der Sieger sich nicht ablenken läßt, sondern eins wird mit der Quelle des ewigen Lebens.
 
 
 
 
 

10... 2,18-29: Dem Engel der Gemeinde in Thyateira schreibe:
 

(18) Und dem Engel der Gemeinde in Thyateira schreibe:
Dies sagt der Sohn Gottes, dessen Augen wie Feuerflammen sind und seine Füße gleich Golderz:
(19) Ich kenne deine Werke und die Liebe und den Glauben und den Dienst und die Ausdauer von dir; und deine letzten Werke sind mehr als die ersten.
(20) Doch ich habe gegen dich, daß du das Weib Jezabel gewähren läßt; sie nennt sich Prophetin und sie lehrt und führt meine Knechte irre, zu huren und Götzenopferfleisch zu essen. (21) Und ich gab ihr Zeit, umzukehren, aber sie will nicht ablassen von ihrer Hurerei. (22) Sieh, ich werfe sie in ein Bett, und die mit ihr ehebrechen in große Bedrängnis, wenn sie sich nicht abwenden von ihren Werken;
(23) und ihre Kinder werde ich töten durch Tod. Und alle Gemeinden werden erkennen, daß ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht, und ich werde euch geben, jedem nach seinen Werken.
(24) Euch aber, den übrigen in Thyateira, die nicht diese Lehre haben, welche nicht die Tiefen des Satans erkannten, wie sie sagen - auf euch werfe ich keine zusätzliche Last, (25) jedoch, haltet fest, was ihr habt, bis daß ich kommen werde!
(26) Und dem, der siegt und der meine Werke bis zu Enden bewahrt, werde ich Macht geben über die Völker, wie auch ich sie von meinem Vater empfangen habe.
(27) Und er wird sie weiden mit eisernem Hirtenstab, wie die irdenen Gefäße zerschlagen werden; (28) und geben werde ich ihm den Morgenstern.
(29) Der ein Ohr dafür hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
 

Für den, der Augen hat, zu sehen, zeigt sich als Kern eines jeden Menschen der Menschensohn, das Ebenbild Gottes, der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen und Füße wie Golderz (s. 1, 14f.). (18)

Als das Wesen des Menschlichen kennt er die Gemeinde in Thyateira, die Werke, die Liebe und die Ausdauer ihrer Mitglieder und er weiß, daß sie ihre Anstrengungen in letzter Zeit vermehrt haben. (19)

Der Sohn Gottes kennt aber auch den Schwachpunkt der Gemeinde: Sie macht keinen Gebrauch von dem scharfen, zweischneidigen Schwert der Unterscheidung. Sie scheidet die Verführerin nicht aus - so wie ehedem der israelitische König Ahab seine Frau Jetzebel nicht ausgeschieden, sondern ihr erlaubt hat, einen Teil seines Volkes zur Verehrung des Baal zu verführen (1 Kön 16, 31). Wie immer ist Baal auch hier der Gott der tierischen Kraft, der Gott der Macht und des Erfolgs und der Lebensgenüsse, durch die das Echte zugedeckt wird. Die Verehrung des Baal ist ein menschheitsaltes Phänomen, in unserer Zeit wird es "Ko-Abhängigkeit" genannt, nämlich die Unfähigkeit/Unwilligkeit, sich aus der Welt des "Gut" und "Schlecht" zu verabschieden und zurückzukehren zum Baum des Lebens, unter dem die Entscheidung über gut und schlecht Gott überlassen bleibt und unter dem allein das Vertrauen herrscht, das das Offensein für die anderen erst möglich macht.

Jetzabel nennt sich eine "Prophetin", so wie sich auch die paradiesische Schlange sich als Phrophetin ausgab. Am Ende, unmittelbar vor der Rückkehr ins Paradies ist die Schlange wieder da und prüft die Menschen erneut, ob sie wirklich bereit sind für die Herrschaft des Menschensohns. (20)

Und der Menschensohn gibt jedem Menschen Zeit, umzukehren, sich abzukehren von den Verblendungen, von den Verführungen oberflächlicher Befriedigung, hin zum Wesentlichen, zur inneren Wahrheit. (21)

Wenn sie sich in dieser Zeit aber nicht abkehren, dann reagiert ihre Umwelt und zuletzt sogar ihr eigener Organismus gegen sie. Sie werden aufs Krankenbettgeworfen oder in andere Formen von Not geraten (s. auch V. 26). (22)

Und schließlich werden sie sehen, wie die eigenen Kinder hinweggerafft werden durch die Todesangst, die daher kommt, daß sie von der Quelle des Lebens getrennt sind. Sie selbst sind es letztlich, die ihre Kinder dem Gott Moloch opfern. Und an diesem Schicksal werden die Gemeinden erkennen, daß der Menschensohn Herz und Nieren kennt und daß er letzten Endes jedem nach seinen Werken gibt. (23)

Diejenigen aber, die sich auf "die Tiefen des Satans" nicht eingelassen haben, wie jene selbst es nennen, sie brauchen sonst nichts beachten als nur das Eine, das sie durch die Kunde von Jesus bereits gefunden haben. Daran sollen sie festhalten, bis der Menschensohn in voller Klarheit erscheint. (24f.)

Und die bis ans Ende in seinem Sinn handeln, werden siegen. Ihnen wird der Menschensohn Macht geben über die Völker. Indem sie dem Menschensohn folgen, werden sie allen anderen überlegen sein - so wie die Israeliten, sobald sie ihre Verbindung zu JAHWE wiedergefunden hatten, allen Völkern, die sie bedrängten, letztlich überlegen waren trotz deren materieller Übermacht. Denn der Vater, also die schöpferische Kraft, weidet alle Völker mit dem eisernen Stab: So wie der Töpfer die unbrauchbaren irdenen Gefäße, so wird er alle zerbrechen, die ihn in sich nicht anerkennen wollen. Denen aber, die siegen, wird er das geben, was er selbst von seinem Vater empfangen hat. (26f.)

Und er wird ihnen den Morgenstern geben. Wie wahnsinnig so eine Aussage interpretiert werden kann, zeigt das mittelalterliche Mordwerkzeug, die Zackenkeule, die auf diese Weise zu ihrem Namen "Morgenstern" gekommen ist.

Der Morgenstern, den der Menschensohn den Getreuen gibt, die sich von ihrer Ko-Abhängigkeit gelöst haben, ist natürlich ein anderer: Es ist das unfehlbare Zeichen, das den neuen Tag ankündigt, das neue Leben, die Auferstehung. Sie werden erkennen, daß sie keine Angst mehr haben brauchen, weil der Erlöser schon da ist, in ihnen selbst. (28)

Der ein Ohr dafür hat, versteht, was der Geist den Gemeinden damit sagt. (29)
 
 
 
 
 

11... 3,1-6: Dem Engel der Gemeinde in Sardeis schreibe:
 

(1) Und dem Engel der Gemeinde in Sardeis schreibe: Dies sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke: Du hast einen Namen, du lebst, bist aber ein Toter. (2) Werde ein Wachender, und stärke das Übrige, das sterben wollte, denn deine Werken habe ich nicht erfüllt gefunden vor meinem Gott! (3) Denke also daran, wie du empfangen und gehört hast, bewahre es und kehre um! Denn wenn du nicht wachst, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.
(4) Doch du hast einige wenige Namen in Sardeis, die ihre Gewänder nicht befleckt haben; und sie werden mit mir umhergehen in Weiß, weil sie würdig sind. (5) So wird der, der siegt, umworfen werden mit weißen Gewändern, und ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens, und seinen Namen werde ich vor meinem Vater bekennen und vor seinen Engeln.
(6) Der ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
 

Der zum Engel von Sardeis spricht, hat diesen Engel in der Hand und die Engel der anderen Gemeinden und die sieben Geister Gottes. Es ist nicht einer unter vielen, es ist der ins Eine zurückgekehrte Mensch, in dem Gott sich selbst erkennt. Ihm kann keiner was vormachen. Er sieht durch die Fassade hindurch und noch weiter hindurch auf den innersten Kern. (1a)

Er weiß, daß die Gemeinde von Sardeis nur dem Namen nach lebt, in Wirklichkeit aber tot ist. Der Menschensohn ermahnt die Menschen dort - und uns! - aufzuwachen und wach zu bleiben und das zu stärken, was sterben wollte.

Von Gott getrennt, sind wir innerlich tot. Und ohne die Verbindung zu unserem inneren Wesen, möchte auch das Übrige sterben. Von Gott getrennt, leben wir nämlich nicht bis wir "alt und lebenssatt" sind, wie die biblischen Patriarchen, sondern wir ziehen den Tod an wie ein Magnet. Ohne die Verbindung zur Quelle ist das Leben zu anstrengend, und all die unvermeidlichen Leiden haben keinen Sinn. Aufzuwachen würde für uns bedeuten, daß wir diesen Zustand als solchen erkennen und daß wir uns von unserer Sehnsucht nach der Einheit leiten lassen. (2)

Der Menschensohn sieht, daß den Werken in dieser Gemeinde das Wesentliche fehlt. Sie sind nicht erfüllt vom göttlichen Geist und vor diesem daher nichtig. Der Engel, d.h. der Geist, der in Sardeis herrscht, soll sich daher erinnern und bedenken, was er empfangen und gehört hat, das soll er bewahren und umkehren.

Hat dieser Geist, der in Sardeis herrscht einen eigenen Willen, so daß er den Wunsch des Menschensohnes ausführen kann?

Die Mitglieder der Gemeinde hören die Botschaft und das Wort der Wahrheit erschüttert die Mauer der Entfremdung und es dringt durch zu dem Menschensohn in jedem einzelnen und weckt die Sehnsucht nach Befreiung. Und wenn die einzelnen sich an ihre erste Erkenntnis des Weges erinnern, macht ihr Leben plötzlich wieder Sinn und ihr Geist erhebt sich aus der Verblendung, vielleicht für lange genug, um die Umkehr der ganzen Gemeinde zu bewirken.

Falls aber nicht, dann wird der Menschensohn kommen wie Dieb in der Nacht. Ohne daß sie es merken, werden sie selbst Unglück und Tod einladen, weil ihr Wesenskern an dieser Art Leben, fern von der Quelle, kein Interesse hat. Und eines Tages werden sie überrascht feststellen, daß sie selbst das Gericht eingeladen haben. (3)

Einige jedoch sind noch nicht erfaßt von der Seuche des selbst-wer-sein-Wollens. Sie haben ihr Gewänder, ihre Seelen, nicht befleckt und sie werden strahlen, weil sie würdig sind, weil sie dem Menschensohn Platz gemacht haben. (4)

Alle, die siegen, werden derartige strahlende Gewänder angelegt bekommen. Ihr Sieg wird für alle sichtbar werden und ihre Namen werden aufscheinen im Buch des Lebens. Sie werden im Ewigen für alle da sein, die mit ihnen in Kontakt treten wollen, so wie Jesus auf dem Berg Tabor zusammen mit Mose und Elija für seine Schüler im Ewigen da war. Und sie werden stets verbunden sein mit dem Vater und seinen Boten. (5)

Wer Ohren dafür hat, wird sich angesprochen fühlen. (7)
 
 
 
 
 

12... 3,7-13: Dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe:
 

(7) Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Dies sagt der Heilige, der Wahre, der den Schlüssel Davids hat, der, der öffnet, und keiner wird schließen, und schließt, und keiner öffnet: (8) Ich kenne deine Werke: Sieh ich habe eine geöffnete Tür vor dich hingestellt, die keiner schließen kann, denn du hast geringe Kraft und du hast mein Wort bewahrt und meinen Namen nicht geleugnet. (9) Sieh, ich werde dir aus der Synagoge des Satans einige von denen geben, die sagen, sie seien Juden, es aber nicht sind, sondern die lügen. Sieh, ich werde machen, daß sie kommen werden und vor deinen Füßen niederfallen und erkennen, daß ich dich liebte. (10) Weil du mein Wort von der Ausdauer bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die Bewohner der Erde zu versuchen. (11) Ich komme schnell; halte fest, was du hast, damit keiner deinen Kranz nimmt!
(12) Der siegt, ihn werde ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und nie mehr soll er herausgehen, und den Namen meines Gottes werde ich auf ihn schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabsteigt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.
(13) Der ein Ohr hat, soll hören, was der Geist den Gemeinden sagt.
 

Vor dem Engel der Gemeinde in Philadelphia nennt sich der Menschensohn "der Heilige, der Wahre, der den Schlüssel Davids hat, der so öffnet, daß keiner mehr schließt, und der so schließt, daß keiner mehr öffnet". Wir sind es gewohnt, hier sofort an Jesus zu denken und nur an ihn - und nicht an unser eigenes innerstes Wesen. Dabei aber kann etwas Entscheidendes verloren gehen: die unmittelbare Betroffenheit, denn der Menschensohn ist uns näher als unser Hemd. "Der Heilige, der Wahre" ist in uns! Wir alle kennen doch die Sehnsucht und das Wissen, daß wir selbst es zutiefst sein wollen. Und wenn uns diese Sehnsucht gegenwärtig ist, dann wissen wir auch, daß dieser Menschensohn in uns den Schlüssel hat zu jedem Geheimnis und daß einzig dieser Schlüssel uns den Weg zu unserem Glück öffnen kann und daß er uns letzten Endes alle Wege verschließt, wenn wir uns ihm verschließen.

Was versuchen Menschen nicht alles, um ihr Leben zu retten. Wenn ihr innerster Kern das Ende beschlossen hat, dann kann die höchste Kunst der Medizin den Prozeß nur verlangsamen, aber nicht umkehren. Die Heilung kommt nicht von der Medizin, sondern von dem Heiligen. Und der Heilige ist nicht irgendwoanders; er ist unsere eigene Natur. Die Heiligtümer der Menschen dienen nur dazu, uns zu erinnern - nicht an irgendetwas außerhalb, etwas Fremdes (das wären die "fremden Götter", vor denen das erste Gebot warnt - und viele "religiöse" Menschen verstehen "Gott" ja tatsächlich als etwas Fremdes), sondern an unser eigenes Wesen, das Ebenbild Gottes. Dieses Wesen spricht nun zum Engel der Christen in Philadelphia (7):

Der Menschensohn kennt die Werke eines jeden Menschen und er gibt jedem,was er braucht, um zur Wahrheit zu finden. Die Christen in Philadelphia brauchen keine Angst haben. Sie haben zwar nur geringe Kraft, aber sie haben gezeigt, daß sie diese geringe Kraft für ihren Weg einsetzen: Sie bewahren das Wort und sie leugnen seinen Namen nicht. Deshalb wird der Menschensohn ihnen die Tür öffnen und keiner wird sie schließen können. (8)

Und außerdem werden sie ein überraschendes Geschenk erhalten von einer Seite, die sich bisher nur als feindlich gezeigt hat: Schon Jesus hatte ja festgestellt, daß gerade solche, die sich auf ihre Abstammung von Abraham berufen, in Wirklichkeit "den Teufel zum Vater" haben (Joh 8, 44), weil sie - im Gegensatz zu Abraham - den Menschensohn nicht anerkennen wollen. Und auch in Philadelphia finden sich solche, "die sich Judäer nennen, es aber nicht sind." Und gerade von ihnen werden welche kommen und vor den Füßen der Christen dieser Gemeinde niederfallen, weil sie erkennen, wie der Menschensohn sie liebt. (9)

Sie haben das Wort Jesu von der Ausdauer ernst genommen und deshalb wird der Menschensohn sie ernst nehmen in der Stunde der Versuchung, die über alle Menschen auf der ganzen Erde kommt. Der Menschensohn wird schnell kommen, aber die Christen - nicht nur in Philadelphia - müssen das sichern, was sie haben, damit ihnen keiner den Sieg noch nimmt. (10f.)

Der siegt, wird zu einer Säule werden, zu einer Stütze des Tempels Gottes, die für immer da bleibt. Und auf ihn wird der Menschensohn den Namen Gottes schreiben und den Namen der Stadt Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel von Gott herabsteigt, und - den eigenen neuen Namen. Der Menschensohn selbst wird es ja sein, der in Gestalt dieses Siegers neu erscheint. (12)

Und der ein Ohr dafür hat, wird die Botschaft verstehen, die der Geist an die Gemeinden weitergibt. (13)
 
 
 
 
 
 

13... 3,14-22: Dem Engel der Gemeinde in Laodikeia schreibe:
 

(14) Und dem Engel der Gemeinde in Laodikeia schreibe: Dies sagt der Amen, der treue und wahre Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: (15) Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt bist noch heiß. O daß du doch kalt wärst oder heiß! (16)
So aber, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, will ich dich ausspeien aus meinem Mund. (17) Weil du sagst: Ich bin reich, und ich bin reich geworden und ich habe kein Bedürfnis, und weil du nicht weißt, daß du der Elende und Bemitleidenswerte bist, der Arme und Blinde und Nackte (18), deshalb rate ich dir, bei mir Gold zu kaufen, im Feuer gebrannt, damit du reich wirst, und weiße Gewänder, damit du sie dir umwirfst, damit die Schande deiner Nacktheit nicht offenbar wird, und Augensalbe, um deinen Augen zu salben, damit du siehst. (19) Die, welche ich liebe, überführe ich und erziehe ich; eifere also und kehre um!
(20) Sieh, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn einer meine Stimme hört und die Tür öffnet, werde ich zu ihm hineingehen, und ich werde mit ihm Mahl halten und er mit mir. (21) Der siegt, ihm werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich gesiegt und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.
(22) Der ein Ohr hat, soll hören, was der Geist den Gemeinden sagt.
 

"Dies sagt der Amen". Der "so ist es" teilt dem Engel das Folgende mit. Der Menschensohn ist "der treue und wahre Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes". Er ist es, der als Gegenüber, als Ebenbild, als Erstes aus Gott hervorgegangen ist. Er war da von Anfang an. Er ist der wahre Zeuge, denn in ihm kommt Gott zum Bewußtsein seiner selbst. Er ist das Ziel der Schöpfung. Und die Menschwerdung Gottes gipfelt daher im Bewußtwerden der Göttlichkeit - nicht in einem Menschen, sondern in jedem Menschen.

Ein Science-Fiction Autor würde an dieser Stelle schreiben: Gott hat diesen gigantischen Prozeß der Evolution vom Urknall an ins Dasein gerufen, damit am Ende diese Schöpfung in allen ihren Gliedern zum Bewußtsein ihrer Natur und ihres Ursprungs gelange, damit das Gegenüber Gottes in einem furiosen, bis in die tiefsten Tiefen des Universums reichenden Augenblick der Umarmung sich mit seinem Urbild vereinige - in absoluter Stille. Und davon ist der Menschensohn Zeuge von Anfang an.

Dieser Prozeß der Bewußtwerdung vollzieht sich ständig in einzelnen Individuen. Der Menschensohn regt ihn von Anfang an an und jetzt erinnert er den Engel der Gemeinde in Laodikeia. Und damit versetzt er ihm einen Schock (14):

"O daß du doch kalt wärest oder heiß! So aber, weil du lauwarm bist und weder heiß noch kalt, will ich dich ausspeien aus meinem Mund." Ein vernichtendes Urteil, so scheint es, aber es ist ein letzter Versuch, den Geist der Gemeinde wachzurütteln. (15)

Die Laodikaier halten sich für reich und sie glauben, daß sie nichts brauchen, aber der Menschensohn muß ihnen sagen, daß sie elend sind und bemitleidenswert und arm und blind und nackt. (16)

Das Gold, das sie haben, ist vor ihm wertlos, denn sein Glanz ist getrennt vom Glanz des Ursprungs. Wenn sie wirklich reich sein möchten, müssen sie ihr Gold bei ihm kaufen. Sie müssen ihr Kreuz auf sich nehmen, damit sie im Feuer der Prüfungen wie Gold geläutert werden können. Und bei ihm müssen sie sich auch weiße Gewänder kaufen, um ihre Schande und ihre Nacktheit zu verbergen.

Der Prozeß der Transformation, in dem das "Ich" stirbt, das seinen eigenen Willen tun will, und in dem der Menschensohn erscheint, der den Willen des Vaters tut, ist ein sehr schmerzvoller Prozeß. Alle Menschen sind in Versuchung, diesem Prozeß auszuweichen, weil Todesangst ihn begleitet, auch wenn äußerlich keine Lebensgefahr droht. Deshalb gilt das "stirb, bevor du stirbst" als höchste Weisheit in allen Religionen und Kulturen. Und überall wissen die Weisen, daß nur die ein weißes Gewand erhalten, die dem Menschensohn trotz dieser Todesangst treu bleiben.

Die Laodikaier können das nicht sehen. Sie brauchen eine Augensalbe gegen ihre Blindheit und nur der Menschensohn kann sie ihnen geben. Und da sie ihn in sich selbst noch nicht wahrnehmen können, sollen sie auf den in Raum und Zeit allen sichtbar erschienenen Menschensohn Jesus schauen, der den äußerlichen Tod auf sich nehmen konnte, weil er den inneren Tod überwunden hatte. (17f.)

Bei denen, die der Menschensohn liebt, überführt er das eigenwillige "Ich", so wie er es in diesem Augenblick mit den Laodikeiern macht, und er erzieht sie. Der Geist der Laodiaier soll also neuen Eifer entwickeln und umkehren, denn der Menschensohn steht schon an der Tür und er klopft an. Und der, der seine Stimme hört, wird ihm aufmachen und er wird bei ihm einkehren und mit ihm "essen", d.h. er wird mit ihm leben, er wird von da an eins mit ihm sein. (19f.)

Und der, der siegt, wird mit Jesus auf dessen Thron sitzen, wie auch er, als er siegte, sich mit seinem Vater auf dessen Thron gesetzt hat.

Von Anfang an sitzt der Menschensohn mit dem Vater auf dem himmlischen Thron. Er ist ja das Ebenbild, die andere, die nach außen erscheinende Seite des Vaters. Und in jedem Menschen ist es dieser ewige Menschensohn, der erscheinen möchte und der deshalb anklopft, immer wieder anklopft, weil er doch den Menschen liebt und weiß, daß ihn letztlich nichts befriedigen wird, als durch ihn heimzukehren und wieder vereint zu werden mit dem Vater. Doch der Menschensohn weiß auch, wie schwer es für das "Ich" ist, seinen Eigenwillen aufzugeben und sich ganz dem Vater hinzugeben, wie Jesus es getan hat. Er weiß, wie trickreich und widerstandsfähig die Verhärtungen sein können, in denen die Menschen gefangen sind und wie bemitleidenswert dieser Zustand ist, besonders dann, wenn die Betroffenen noch nichts davon merken, wie im Fall der Laodikeier. (21 + 19)

Aber die ein Ohr dafür haben, werden verstehen, was der Geist der Gemeinde sagt. (22)
 
 
 

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Zum Beginn des Kommentars: Der Mensch, der sehen kann, was es mit dem menschlichen Leben auf sich hat (1-6)
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Zu: Die meisten Menschen begreifen das Leben nicht; sie finden nur falsche Antworten (15)
Zu: Die ersten sechs Geheimnisse des Lebens (16)
Zu: Die Besiegelung derer, die sich besinnen (17-18)
Zu: Das siebte Siegel: Zunächst Stille, die Ruhe vor dem Sturm (19)
Zu: Sie ersten sechs "Trompeten" (Warnrufe) (20-22)
Zu: Himmlische Botschaften werden an die gepeinigte Menschheit gesandt (23-25)
Zu: Die siebte Trompete: Gottes Herrschaft ist wiederhergestellt (26)
Zu: Die Frau und der Drache (27-29)
Zu: Die spektakulären, aber illusionären Phänomene des Ego verführen die meisten (30-32)
Zu: Die Wahrheit zeigt sich (33-42)
Zu: Eine Zeit der Harmonie, die Wiederkehr des Ego und seine erneute Zerstörung (43-44)
Zu: Angesichts des Todes zeigt sich die Wirklichkeit (45)
Zu: Das Leben nach der Vernichtung des Ego (46-48)
Zu: Das eben Beschriebene wird in Kürze geschehen (49)

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